Wie im letzten Jahr hatte meine bessere Hälfte bei einem Arbeitskollegen mit Streuobstwiese Mirabellen bestellt….anscheinend musste die Dinger runter vom Baum, weshalb ich mich in der vergangenen Woche mit zwei Eimern Mirabellen wiederfand…und das für einen Zweipersonenhaushalt 😱
Leider musste ich feststellen, dass sich bei Mirabellen die Geister scheiden…weder meine Schwiegermutter noch meine Schwägerin wollten mir welche abnehmen, weil die doch „gar nicht schmecken“…zu allem Überfluss rief mich dann noch eine Freundin an, die regelmäßig selbst Marmelade kocht, und versuchte ihre überschüssigen Mirabellen bei mir loszuwerden….dankenswerterweise hat mein Papa noch gute 2 kg genommen und Kompott gekocht.
Trotzdem musste also nicht nur Marmelade her, sondern auch noch ein Crumble zum Wochendkaffee und der Rest musste dann für Fermentierexperimente daran glauben 😉
Zur Marmeladenzubereitung gibt es nicht viel zu sagen, außer, dass ich mir das Entsteinen gespart habe und meine Flotte Lotte zum Einsatz kam. Ich habe die Mirabellen mit einem Schluck Wasser aufgekocht und dann durch die Passiermühle gejagt.
Ich koche Marmelade immer mit 3:1 Gelierzucker, weil wir es lieber fruchtig und nicht zu süß mögen. Zum Aromatisieren habe ich noch eine Vanilleschote ausgekratzt und das Mark zur Mirabellenmasse gegeben. Die ausgekratzte Schote ist in mein Vanillezuckerglas gewandert und aromatisiert dort den Rohrzucker 🙂
Für den Crumble musste ich dann doch eine ordentliche Auflaufform voll Mirabellen entkernen…schätzungsweise war das ein knappes Kilo., das in unserer Lasagneform Platz gefunden hat.
Ich habe die Mirabellen dann noch mit dem Saft einer halben Zitrone beträufelt, damit sie nicht braun werden und der Süße noch etwas Säure entgegenkommt.
Für die Streusel habe ich
- 100 g zarte Haferflocken
- 80 g braunen Zucker
- 75 g Mehl
- 90 g Butter
verknetet und über die Früchte gegeben.
Das ganze nur noch bei ca. 200 Grad für 30 Minuten in den Ofen geben und am Besten noch lauwarm mit Vanilleeis oder Sahne genießen 😊.
Aber auch kalt schmecken am nächsten Tag die Reste noch richtig lecker…sofern überhaupt noch was übrig bleibt 😉
Nun zu den Mirabellen-Experimenten: Ich habe ja dieses Jahr mit dem Fermentieren angefangen. Bislang habe ich erfolgreich verschiedenes Gemüse milchsauer vergoren.
Auf Instagram folge ich ein paar Accounts, die sich mit dem Fermentieren beschäftigen und insbesondere die sympathische Französin unter @myfermentpassion fermentiert gefühlt alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist…unter anderem auch Obst.
Dazu findet man im Internet aber echt recht wenig …die beiden Rezepte, die ich gefunden habe, habe ich angesetzt…
Erst einmal eine süße Variante, die alkoholisch vergoren werden mit Zucker und Hefen. Hier gibt’s das Rezept mit Trauben.
Man gibt die angepieksten Mirabellen (ca. 500 g) mit 250 g Zucker in ein großes Gefäß. Aufgegossen wird das ganze mit einer Mischung aus Wasser und Hefe oder Wasserkefir…gut, dass ich Karl, den Kefir habe 😉 Eine Zimtstange habe ich ebenfalls noch reingegeben.
Wichtig ist dabei, dass die Früchte unter die Flüssigkeit gedrückt werden. Hierfür haben meine Gärgläser einen Glaseinsatz, der die Früchte runterdrückt bei geschlossenem Deckel.
Das Glas steht jetzt munter blubbernd im Keller und wartet darauf etwa in einem Monat verkostet zu werden…es soll etwas dabei rauskommen, das Rumtopffrüchten ähnelt…ich werde berichten. 🙂
Das zweite Experiment ist ein Ansatz von Mirabellen in zweiprozentiger Salzlake zur milchsauren Fermentation in Anlehnung an diesen Internetfund. Ich muss sagen…da bin ich echt skeptisch 🤨
Hat da jemand Erfahrung?
Bislang habe ich mich noch nicht getraut, zu probieren…das Glas habe ich im Kühlschrank geparkt. Wenn ich den Mut gefunden habe, erfahrt Ihr es als erste 😬
Hier findet Ihr die Auswertung des Fermentexperiments 😜