Da bei uns eigentlich immer die Terrassentür offen ist, sobald die Temperaturen es erlauben, haben wir schon die ganze Zeit einen etwas fragwürdigen Türstopper im Einsatz. Irgendwie hatte ein schielendes Pelzhuhn seinen Weg in unseren Haushalt gefunden (danke liebe Eltern für das Geschenk 😉 ) und sich erstaunlich lange festgesetzt.
Da musste endlich was Neues her: Nach etwas Suchen habe ich auf Pinterest eine schönes Schnittmuster mit Anleitung für einen Wal gefunden. Der war zwar eigentlich zum Kuscheln gedacht, aber es wäre ja gelacht, wenn ich den nicht umgebaut bekäme…
Dazu musste ich das Schnittmuster natürlich zuerst ausdrucken und zusammenkleben, Jeans, aus denen ich den Wal nähen wollte, heraussuchen und das Gewicht unseres Türstopperhuhns feststellen…zur Beschwerung des Wals musste ich mir noch was ausdenken. Nachdem Ihr nun einen letzten Blick auf das Huhn geworfen habt, ist es endlich ausgezogen und wohnt jetzt in einem schwarzen Plastikhaus, das einmal wöchentlich geleert wird. 😉
Zugeschnitten und genäht war der Wal schnell…doch aus grauen anstatt aus blauen Jeans. Die Anleitung habe ich Euch ja schon oben verlinkt.
Falls es Euch interessiert, lasse ich hier mal einen kleinen Einblick auf meinen Nähplatz da. Mittlerweile ist die Nähmaschine aus dem Keller ins Dachgeschoss gewandert, hat eine Overlockfreundin bekommen und überhaupt nehmen die Nähsachen immer mehr Platz ein. Da ist der bekannte Möbelschwede mein Freund und hat jüngst für die Türen des Regals, Aufbehwahrungsboxen und eine neue Lampe gesorgt. 😉
Nun aber weiter mit dem Projekt: Bevor der Wal ausgestopft werden konnte, musste er nun etwas Gewicht zulegen. Hierzu habe ich 2 kg Dekosand gekauft, da ich weder Vogelsand noch Spielsand oder Ähnliches zur Verfügung hatte. Durch die Füllöffnung des Wals habe ich eine stabile Plastiktüte in den Körper gesteckt und die Öffnung aber noch draußen gelassen. Mit einem Trichter habe ich den Sand eingefüllt und die Tüte schließlich gut mit Gewebeklebeband verschlossen. Es sah zu diesem Zeitpunkt schon ganz vielversprechend aus, dass der Wal tatsächlich die Aufgabe als Türsteher erfüllen würde.
Da er aber noch etwas schlapp rumhing, musste er noch weiter gefüllt werden. Natürlich könnt Ihr Füllwatte für Stofftiere kaufen oder Kissenfüllungen von alten Kissen verwenden, aber ich habe hier noch etwas mehr Upcycling betrieben:
Wenn ich nähe, sammele ich alle kleinen Stoffabschnitte. Diese verwende ich häufig anstatt Füllwatte, wenn es nicht auf den Kuschelfaktor ankommt. Ein Meditationskissen habe ich damit auch schon komplett gefüllt, da das ja sowieso etwas härter sein muss und man sonst Unmengen von Füllwatte benötigt.
Ich reiße die Stoffreste meist in Streifen und schneide diese dann noch einmal unregelmäßig mit der Schere kreuz und quer klein. Damit lässt sich der Wal gut füllen – dabei immer mal mit einem Stift oder Lineal nachstopfen und in Form knautschen.
Wenn man mit der Füllung und Form zufrieden ist, wird die Fluke des Wals in der Füllöffnung angebracht und das Ganze mit einer letzten Naht verschlossen. Fehlt nur noch das Gesicht des Wals. Ich habe mich entschieden, nur noch Augen mit schwarzer Wolle aufzusticken. Das Maul, dass ich noch begonnen hatte, habe ich wieder aufgetrennt und weggelassen, weil es mir zu auffällig war. Gerade der schlichte Look des Wals gefällt mir besonders.
Hier noch ein paar Eindrücke von unserem neuen Mitbewohner an seinem Arbeitsplatz: