Palettenmöbel sind ja schon seit einiger Zeit ein Trend. Der Shabby-Look gefällt mir eigentlich sehr, und ich wollte immer auch „irgendwas aus Paletten“ haben. Als die Neueinrichtung unserer Terrasse anstand, konnte ich mich dann doch nicht ganz mit dem Look zu unseren anderen Terrassenmöbeln anfreunden – also gab es kein Palettensofa auf der Terrasse…
Dann kam die Idee, ein Hochbeet aus Paletten zu bauen ins Spiel. Bei unserem begrenzten Platzangebot war das dann aber auch nicht die ideale Lösung, so dass vor einiger Zeit ein kleines Square-Foot-Gardening-Beet aus Terrassendielen entstanden ist, das heute immer noch Salat und Tomaten beherbergt.
Wir sind gerade dabei eine kleine Werkstatt in unserem Keller einzurichten und als die Werkbank geliefert wurde, kam ich wieder zu einer Palette, für die mir aber dieses Mal sofort eine Verwendung eingefallen ist:
Im letzten Jahr hatte ich meinen Liegestuhl aufgearbeitet. Er wurde mit Kreidefarbe weiß gestrichen und mit einem neuen Stoff versehen. Aus dem Resten habe ich mir dann noch eine Hülle für eine Nackenrolle genäht, damit diese an Ort und Stelle bleibt. Ein Beistelltischchen aus einer Spankiste habe ich da gleich auch noch gemacht. So war der Liegestuhl jetzt schön, passte zu unseren anderen Möbeln und war durch das Kissen auch schon etwas bequemer…Was mir aber die ganze Zeit noch fehlte, war ein Hocker, um die Füße hochzulegen. Da kommt jetzt die Palette ins Spiel:
Ich habe mir die Maße angeschaut und aus der oberen Ebene das entsprechende Stück ausgesägt. Das war von der Größe schon genau richtig, aber es fehlte noch etwas Höhe. Auf den Bildern könnt Ihr auch schon den Stoff sehen, mit dem nachher das Kissen bezogen werden sollte. Es ist doch gut, wenn man einen gewissen Fundus hat… 😉
Um die richtige Höhe für den Hocker zu bekommen war ja noch genug Holz der Palette übrig, also habe ich sie kurzerhand auseinandergenommen und eine zweite Ebene zusammengepuzzelt. Das war ein wenig wie früher das Türmchenbauen mit Bauklötzen… 😉 Auf dem letzten Bild der folgenden Galerie seht Ihr den Aufbau des Hockers ganz gut.
Als nächsten Schritt habe ich vor dem Zusammenschrauben das Holz geschliffen, damit man sich keinen Splitter holt und damit es besser zu streichen geht. An dieser Stelle sei Euch gesagt, dass auch das Streichen wahrscheinlich einfacher gewesen wäre, bevor ich den Hocker zusammengeschraubt hatte.
Beim Auseinandernehmen der Palette, hatte ich bereits gemerkt, dass das Holz sehr leicht splitterte, weshalb ich mir beim Zusammenschrauben das Vorbohren auf keinen Fall sparen konnte.
Erst einmal habe ich die zweite Ebene zusammengebaut, bevor ich die beiden Stockwerke verbinden konnte. In Ermangelung von noch längeren Schrauben (ich habe an den Ecken 10 cm lange Schrauben benutzt) musste ich erst einmal etwas „Strecke machen“. Dazu habe ich mit einem Holzbohrer mit großem Durchmesser (hinterher müssen Schraubenkopf und Schrauber hineinpassen) bis in die Hälfte der Höhe ein Sackloch gebohrt, in das ich dann die lange Schraube versenkt habe und sie so bis in das andere Bauteil hineinreichen konnte.
Zum Anstreichen habe ich Kreidefarbe genommen, damit es zu meinem Liegestuhl passt. Fragt mich nicht, wieso ich meinte, auch meine Hände streichen zu müssen… 😉
Nach dem Trocknen sah das schon richtig gut aus. Es fehlte für den absoluten Komfort nur noch das Polster.
Für die Rückenseite des Polsters habe ich mir aus der Restekiste im Baumarkt eine Pressspanplatte mitgenommen, wie man sie normalerweise als Rückwand von Möbeln kennt. Die gab es dort eben gerade für kleines Geld. Jede andere nicht allzu dicke Sperrholzplatte hätte genauso gut funktioniert.
Als Polster diente mir der Schaumstoff aus ausgedienten Kopfkissen, den ich frei nach dem Motto „kann man bestimmt noch mal gebrauchen“ aufgehoben hatte. Den Schaumstoff habe ich mit dem Cuttermesser auf die richtige Größe zugeschnitten und zusammengestückelt. Befestigt habe ich das ganze auf der Platte mit reichlich doppelseitigem Klebeband und etwas Gewebeklebeband, damit es die Form hält.
Schließlich musste das Polster noch mit Stoff bezogen werden. Die Ecken ordentlich hinzubekommen, war dabei die größte Herausforderung, aber mit etwas Probieren, was die geschickteste Falttechnik ist, stand dem Einsatz des Tackers nichts mehr im Weg.
Letzter Schritt: Raus aus dem Keller und draußen auf den Hocker schrauben.
Alles in Allem war das ein recht einfaches und wirklich kostengünstiges Projekt, und ich habe endlich auch ein Palettenmöbelstück…yippie 😉
Außer der Farbe, die ich nachkaufen musste, habe ich alle Materialen aus unserem Bestand verwendet. Das macht mich immer ganz besonders froh, wenn aus Sachen, die sowieso irgendwo rumliegen, schöne Dinge werden.
Und ich habe ein weiteres lauschiges Plätzchen zum Füßehochlegen. 🙂