In meiner Jugend trank ihn eigentlich fast jeder, den KiBa. Immer wieder stellten sich die bohrenden Fragen: Zuerst Sauerkirschsaft oder zuerst Bananensaft ins Glas? Umrühren oder nicht? Mit Eis oder ohne? Egal, lecker war es allemal! 😉
Und wie gut würde das erst als Brotaufstrich schmecken…hmmm!
Es war gar nicht so einfach an Sauerkirschen zu kommen, ohne eigenen Baum im Garten. Süßkirschen bekommt man an jeder Ecke, aber Sauerkirschen? Ein Glück wohnen wir in einer Kirschengegend und meine bessere Hälfte hat an einem Straßenstand auch Sauerkirschen aufgetrieben. Durch die Trockenheit soll die diesjährige Ernte zudem wohl eher dürftig ausfallen. Also Glück gehabt! 🙂
Wie immer müssen die Früchte gewaschen und vorbereitet werden. Waschen war ja noch einfach…
Dann mussten die Sauerkirschen entkert werden. Ich bin nicht im Besitz eines High-Tech-Entkerners, so dass Haarnadel (uralt, da seit Ewigkeiten Kurzhaar-Trägerin) und Korken (bei uns nahezu immer verfügbar, da in Weinanbaugebiet wohnend) kurzer Hand in einen back-to-basic Low-Tech-Entkerner verwandelt wurden. Mit dem Haarnadel-Haken durch den Stielansatz nach dem Kirschkern angeln und rausziehen…funktioniert erstaunlich gut.
Nach dem Entkernen sah es allerdings in unserer Küche aus, als sei ein blutiger Mord passiert…Schotty, der Tatortreiniger hätte seine reine Freude gehabt. 😉
Im Vergleich dazu war das Bananenschälen eine einzige Entspannungsübung. Habt Ihr eigentlich schon mal gesehen, dass Affen Bananen immer von unten aufmachen? Das habe ich mir abgeschaut, die Experten müssen es schließlich wissen. Und siehe da: kein Gereiße mehr am Stiel.
Natürlich habe ich auch schnell die Gläser durchgespült und zur Seite gestellt.
Die Fruchtmasse habe ich dann kurz mit meinem Zauberstab durchpüriert und den Gelierzucker untergerührt. Da ich auch schon früher immer meinen KiBa umgerührt habe, hat es auch gar nicht weh getan, als sich die unterschiedlichen Bestandteile vermischten. Wärend die Masse auf dem Herd darauf wartete, dass sie zu blubbern anfängt, kam der obligatorische Schluck Rum zum Desinfizieren der Deckel zum Einsatz.
Nach Packungsanleitung sprudelnd kochen lassen und abfüllen….Reste auslecken nicht vergessen. 😉
Auch hier habe ich meine Etiketten mit dem Jamlabelizer gemacht. Leider hat der Labelizer mittlerweile nur noch zwei Gratis-Designs. 🙁 ….aber ich habe „mein“ Design offensichtlich gefunden…Wiedererkennbarkeit gesichert. Meine bessere Hälfte meinte jedenfalls, dass er am liebsten diese Marmeladen-„Marke“ mag. 😉
Rahmendaten:
1500 g Sauerkirschen und Bananen (entkernt bzw. geschält; etwa 2 Teile Kirschen : 1 Teil Banane)
1 Päckchen Gelierzucker 3:1
PS:
Ich weiß, das war das zweite Marmeladen-Rezept in Folge…laaangweilig! Bei dem schönen Wetter habe ich aber keine wirkliche Lust im Keller zu verschwinden, um zu werkeln, basteln oder nähen, obwohl dort schon einige „Zutaten“ auf mich warten. Material liegt allerdings auch für das nächste Outdoor-Projekt bereit…eine kleine Arbeitsplatte zum Anhängen an unseren Kugelgrill. Mal sehen, vielleicht am kommenden Wochenende…..