Nein, ich rede hier nicht von einer neuen Yoga-Position, die ich geschafft habe, sondern von unserem neusten Einrichtungsgegenstand: einer Lampe in Fotostativ-Optik.
Fotografieren steht bei uns zu Hause ganz hoch im Kurs, weshalb ich die ganze Zeit schon mit einer Lampe auf einem Stativ geliebäugelt habe. Alte Stative aus Holz sind zwar auf auf den einschlägigen Auktionsportalen zu bekommen, aber der Preis schreckte mich ein wenig ab. Auf Pinterest habe ich dann diese Lampe entdeckt, die zwar die Idee auf greift, aber trotzdem schön reduziert daherkommt. Hieran haben wir uns orientiert.
Allerdings sollte bei uns ein Deckenfluter einziehen, so dass hier noch etwas Recherche notwendig war. Den geeigneten Lampenschirm haben wir dann beim Möbelschweden gefunden und kurzerhand eine Deckenleuchte umfunktioniert. Passenderweise heißt die Lampe auch noch „Foto„…das musste doch etwas werden.
Als nächstes musste noch das passende Holz herbei…bei uns Vierkantstäbe aus unbehandelter Buche und schließlich etwas Elektrozubehör, vor allem ein schönes Textilkabel.
Dieses Projekt wurde kurzerhand zum Zwei-Personen-DIY deklariert, denn spätestens bei der Lampengeschichte hätte ich ohnehin auf das Fachwissen meiner besseren Hälfte zurückgreifen müssen.
Zuerst musste die Trägerplatte für die Lampe konstruiert werden. Frau sagt: „Das soll so ein Dreieck mit Schnuddeln an den Ecken sein.“ Mann greift zum Geodreieck und malt schweigend viele Striche auf das Holzstück. Am Ende ist es ein gleichseitiges Dreieck mit einer Seitenlänge von 9 cm mit mittig über den Ecken angebrachten Fortsätzen mit einer Seitenlänge von 2 cm. Auch hier hat sich der Ingenieur im Haus als sehr nützlich erwiesen. 😉 Dieses Gebilde wurde dann Stück für Stück mit der Stichsäge ausgesägt (mit einer Dekupiersäge wäre es sicher leichter gegangen, aber die ist nicht im Bestand unseres Werkkellers). Nachdem die Kanten mit der Feile geglättet waren, haben wir das Teil in unsere Ständerbohrmaschine eingespannt (ich frage nie wieder, für was wir die eigentlich brauchen 😉 ) und Löcher durch die Enden gebohrt. Hier kommen nachher die Gewindeschrauben durch, die die Beine halten.
Für die Beine haben wir die Vierkantstäbe auf Länge gebracht. Diese hängt davon ab, wie hoch die Lampe sein soll. Bei uns sind die oberen 95 cm und die unteren 100 cm lang.
Auch hier kam wieder die Ständerbohrmaschine ins Spiel und die oberen Stäbe wurden ebenfalls mit einem Loch versehen. Nun haben wir das Oberteil erst einmal probeweise zusammengebaut, mit Schlossschrauben und Flügelmuttern. Alles nach Plan 🙂
Im nächsten Schritt wird wieder mit der Ständerbohrmaschine das Loch für die Lampe in die Trägerplatte gebohrt. Die Kabeldurchführung der Deckenleuchte wir hierin versenkt.
Das Teil der Lampe, das normalerweise an die Decke kommt, bildet hier den Unterbau und wird mit der Trägerplatte verschraubt. Durch das Metall kann man mit Holzschrauben einfach durchschrauben.
Fehlt noch der Rest der Beine: Einer der längeren Vierkantstäbe wird zwischen zwei kürzere gelegt. Hier könnt Ihr ausprobieren, wie weit sie sich überschneiden sollen. Wenn ihr Euch entschieden habt, braucht ihr noch etwas, das aussieht, wie Riegel an einem Fotostativ. Das können Lederstücke sein, oder aber in unserem Fall Lochbandeisen von der Rolle. Diese habe ich passen mit der Eisensäge abgeschnitten und mit der Zange umgebogen. In der Zwischenzeit gab es natürlich noch die Elektroarbeiten, aber mehr als ein Symbolbild bekommt Ihr davon nicht. Frei nach dem Motto „Strom macht klein, schwarz und häßlich.“ will ich niemanden zum werkeln mit Kabeln etc. verleiten. Entweder Ihr wisst Bescheid, dann kriegt ihr das Textilkabel mit Stecker und Schalter auch so an die gehackte Lampe oder Ihr fragt die Elektrofachkraft Eures Vertrauens.
Das Ende naht, es geht ans Zusammenbauen: Die Beine mit dem Lochband zusammenschrauben, zur Sicherheit etwas Leim zwischen die Stäbe geben.
Zum Schluss die Trägerplatte samt Lampe mit Schlossschrauben und Flügelmuttern oben zwischen den Beinen gut verschrauben, mit der Wasserwaage ausrichten und ein Plätzchen für die Lampe suchen.
Bei uns steht sie in unserem Multifunktionszimmer, das entweder als Yogastudio oder passenderweise als Fotostudio dient. Wundert Euch also nicht über die sparsame Möblierung…so lenkt auch nichts von der Lampe ab. 😉
Rahmendaten:
Vierkantstäbe 2×2 cm (6x 95 cm lang, 3x 100cm lang)
Holzplatte für das Trägerstück (mindestens 2 cm dick)
3 Schlossschrauben (M 6,0 x 80) plus Flügelmuttern
Lochbandeisen
Holzschrauben in passenden Längen
Lampenschirm (bei uns vom Möbelschweden)
Fassung mit Zubehör
Textilkabel
Schalter
Stecker