Auf meinem Weg zur Arbeit hatte ich gesehen, dass in den benachbarten Weinbergen der Rebschnitt begonnen hatte. Diese Info und der erste schöne frühlingshafte Tag am letzten Sonntag trieb uns in die Weinberge, um frischen Rebschnitt zu holen – hieraus wollte ich Rebenkugeln für den Garten wickeln. Wenn der Rebenreisig (heißt das so?) nicht mehr ganz so schnittfrisch ist, macht das auch nichts, allerdings müsst Ihr ihn dann über Nacht in Wasser etwas weichen lassen.
Nach einem schönen Spaziergang habe ich mich also mit der Beute und einer Tasse Kaffee auf der sonnigen Terasse niedergelassen und wollte mal schnell so ein paar Kugeln wickeln. Schließlich hätten solche auch schöne Ostergeschenke abgegeben…Wie Ihr an der Formulierung erkennen könnt, wurde da nichts draus, denn ich habe dem Rebenhaufen mit viel Fluchen eine Kugel abgerungen. 😉
Aber nun mal der Kampf von Anfang an:
Zuerst sucht man sich fünf ungefähr gleich lange Ranken, die man mit Draht oder Kordel zu einem Ring bindet. Ich fand die Naturoptik der Kordel ganz hübsch, einfacher geht’s aber sicher mit Blumendraht…
Die fünf Ringe bilden das Gerüst der Rebenkugel. Man verbindet erst zwei miteinander, indem man den einen Ring horizontal über einen zweiten legt und befestigt. Seht hierbei zu, ungefähr die Mitte und einen rechten Winkel zu erwischen. Der dritte Ring wird quasi als Äquator um die beiden anderen gelegt und wieder befestigt. Nun noch die beiden letzten Ringe jeweils diagonal über das Kugelgerüst legen (Schnittpunkte jeweils am „Äquator“) und auch festbinden. So weit, so einfach…bis hierhin waren die entstehende Kugel und ich noch Freunde…
Nun müssen aber die Zwischenräume geschlossen werden. Dabei werden die einzelnen Zweige nur mit dem Gerüst und sich selbst verklemmt, Draht oder Kordel sollen eigentlich nicht mehr zum Einsatz kommen, damit die Außenhülle nur aus Reben besteht…wegen der Optik.;) Ich kann Euch gar nicht sagen, wie oft mir das Ding wieder auseinander geflogen ist und ich von vorne anfangen musste. Deshalb gibt es von dieser Phase der Arbeiten kein Bild, zumal ich beide Hände (und vermutlich eigentlich drei weitere) hierbei im Einsatz benötigte. Manchmal kann ich aber ziemlich stur sein…wäre doch gelacht, wenn ich gegen abgeschnittene Rebenranken aufgeben müsste.
Etliche Anläufe und Flüche später konnte sich das Ergebnis dann doch sehen lassen und nahm seinen Platz in unserem Garten ein. Als Ostergeschenke gibt es allerdings keine mehr! 😉
Da wir aber Rebenabschnitte in ausreichender Menge nach Hause geschleift hatten, habe ich eben noch ein paar Kränze gewunden. Das ist nun wirklich ganz einfach: Mit einem Kreis starten und dann nach und nach immer weitere Ranken drumwickeln…die ließen sich dann auch gut ineinander verkanten, so dass ich ganz ohne Draht ausgekommen bin. Die Kränze machen sich als Deko auch ganz gut bei uns. Ostergeschenke muss ich mir wohl andere ausdenken… 😉
Rahmendaten:
Rebenranken (Weidenruten gehen auch)
Kordel oder Draht
Gartenschere
Finde ich ganz super; ist aber ein Geduldsspiel.
Da meine Weinreben etwas zu stark waren, habe ich die Form eines großen Osterei´s gewählt.
Dies ist jetzt etwa 80 cm groß. Zusätzlich wurde das Osterei noch mit einer groben Kordel (braun) umwickelt und als weitere Deko noch hübsche grüne und beige Ostereier mit Tieraufdruck, verziert mit einer zarten Feder.
Sieht wirklich super auf meinem Sekretär aus.