Wundert Euch nicht über den Titel…eigentlich bin ich gerade voll auf Karneval eingestellt und als Teil des Schmink-Teams hier unterwegs…das hinterlässt Spuren. 😉
Ich kann aber auch in der fünften Jahreszeit nicht vom DIY lassen, zumal ich seit letztem Jahr mit unserem neuen Sofa eine kleine Differenz darüber habe, wo ich meine Kaffeetasse oder mein Rotweinglas abstellen kann…Der Weg von meiner Kuschelecke zum Tisch ist einfach zu weit und die Lehne etwas instabil. Mit einer Tasse geht es gerade noch, aber das Rotweinglas wäre hoffnungslos verloren.
Eine Lösung musste her: Ähnliche Gebilde wie meinen Armlehnentisch habe ich in Möbelkatalogen gesehen, aber mit falschen Maßen, aus dem falschen Holz oder sonst irgendwie nicht mein Ding. Also, selbst ist die Frau!
Erst einmal habe ich die betroffene Armlehne ausgemessen und mir eine Zeichnung gemacht, wie das Ergebnis aussehen soll. Entsprechendes Material gab es im Baumarkt und mit der im Keller vorhandenen Kreissäge konnte es losgehen.
Das Besondere ist, dass einfach die auf Gehrung gesägten Teile miteinander verleimt werden, da zwei aufeinanderstoßende 45°-Winkel ohne störende Schrauben einfach edel aussehen.
An unser Sofa angepasst, habe ich die Teile angezeichnet, die Kreissäge auf einen 45°-Winkel eingestellt und mit moralischer – und zugegebenermaßen auch tatkräftiger – Unterstützung meiner besseren Hälfte die Teile zugeschnitten. Ja, die Kreissäge und ich sind noch nicht die allerbesten Freunde, aber zum Glück hatte ich etwas Verschnitt eingeplant. 🙂
Die Schnittkanten habe ich vor dem Verleimen leicht mit Schmirgelpapier geglättet.
Zum Verleimen habe ich mich an etwas erinnert, was ich vor Jahren mal in einer der damals so angesagten DIY-Soaps gesehen hatte. Dort wurde ein Würfel verleimt und anstatt mit Schraubzwingen mit Klebeband verspannt. Was ich meine, könnt ihr Euch…ähm…sachlich vorgetragen…auf YouTube ansehen. 😉
Die Werkstücke ordentlich ausrichten und auf der Außenseite mit Klebeband versehen, Leim auftragen (ich hab vor lauter Knipsen gekleckert und musste die Hälfte wegwischen), zusammenklappen und mit Klebeband verspannen…geht auch, wenn die vierte Seite fehlt.
Nachdem der Holzleim getrocknet ist (steht jeweils auf der Flasche), war das Ergebnis schon ganz gut, aber noch nicht optimal, da die Stöße nicht ganz geschlossen waren (so genau waren meine Winkel dann offensichtlich doch nicht).
Hier hilft dann der Tipp des netten Mannes im YouTube-Video. Mit der stumpfen Seite eines Stecheisens kann man noch Einiges beibiegen, in dem man mit Druck an der Kante entlangfährt…wahrscheinlich läuft es gerade jedem Schreiner eiskalt den Rücken runter, aber für den Hausgebrauch reicht die Technik allemal. Um dem Ganzen einen etwas weicheren Look zu geben, habe ich mit einem Schleifklotz und Schmirgelpapier noch alle Kanten „gebrochen“…das heißt, abgeflacht.
Das Ergebnis kann sich schon sehen lassen. Um es nun auch haltbar gegen Flecken zu machen, habe ich im Baumarkt Arbeitsplattenöl ausgesucht. Es ist lebensmittelecht und das Rückenschild verspricht eine besondere Resistenz gegen Kaffee-, Rotwein- und Fruchtsaftflecken…genau, was ich brauche.
Dieses muss nun im Abstand von etwa einem Tag dreimal aufgetragen werden. Jeweils nach 20 Minuten wird das überschüssige Öl abgewischt und man lässt es bis zum nächsten Auftrag trocknen und härten. Neben der Imprägnierung bringt das Öl auch schön die Holzfarbe und die Maserung zur Geltung.
Diese drei Tage haben meine Geduld ganz schön strapaziert, denn ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und konnte es nicht abwarten, das gute Stück seinem bestimmungsgemäßen Gebrauch zuzuführen.
Jetzt ist es so weit. Schaut selbst:
Rahmendaten:
Leimholzplatte (bei mir in Buche in 30×80 cm)
Holzleim
Arbeitsplattenöl
Klebeband
Kreissäge…und ggf. jemanden, der sie bedienen kann 😉