Schal tragen oder Schalkragen?

1. Oktober 2014 Crafts

Der Herbst ist jetzt auch laut Kalender offiziell da – Zeit, die Herbst- bzw. Wintergeraderobe aufzustocken.

Beim Stöbern auf Pinterest bin ich bei fleecefun.com über einen hübschen Poncho mit gedoppeltem Schalkragen gestolpert – warm und kuschelig sah der aus und wurde ganz schnell mein nächstes Projekt. Zum Glück hatte ich mich erst mit günstigen Fleecedecken (1,20 m x 1,50 m) in verschiedenen Farben versorgt, so dass es gleich losgehen konnte.

Ich scheue mich wegen meiner (noch) bescheidenen Nähkünste in teuren Stoff zu investieren, wenn ich nicht weiß, ob mir das Werkstück gelingen wird. Deshalb jage ich in Supermärkten, Discountern oder Restpostläden nach Fleecedecken in verschiedenen Farben um diese zu verarbeiten – mein Tipp für Euch, wenn Ihr gerne mit Fleece näht oder bastelt.

Fleecefun.com stellt kostenlos das Schnittmuster in drei verschiedenen Größen zur Verfügung. Solltet Ihr mit der folgenden Beschreibung nicht klar kommen, gibt es dort auch noch ein Anleitungsvideo.

Das Schnittmuster in Größe M (entspricht hier etwa Gr. 40/42 ) habe ich heruntergeladen und ausgedruckt. Es kommt in 16 Teilen, die zusammengesbastelt werden müssen, Basteln mit Schere und Kleber war also auch dabei 😉

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Nun kommen endlich auch die beiden Fleecedecken zum Einsatz. Diese werden ordentlich ausgebreitet und in der Hälfte gefaltet (doppelt gelegt). Dies ist sinnvoll und erleichtert das Zuschneiden, da von allen Schnitteilen zwei Stück benötigt werden. Die Schnitteile habe ich auf dem Stoff  (durch beide Lagen) festgesteckt und dann am Rand des Papiers entlang ausgeschnitten.

Zunächst das Teil, aus dem nachher der Poncho entsteht:

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Da auch Fleece-Stoff zwei unterschiedliche Seiten hat, die aber gar nicht so arg unterschiedlich aussehen, habe ich mir die jeweils linke Seite mit einem Stoffkreidestift markiert, um diese beim Nähen besser erkennen zu können.

Um das Vorderteil des Ponchos zuzuschneiden, muss aus dem Schnittmusterteil ein Teil entlang der gepunkteten Linie weggeschnitten werden. Dieser wird dann auch aus einem der beiden bereits zugeschnittenen Fleece-Teile entfernt, in dem man das neu entstandene Schnittteil noch einmal auflegt oder besser -steckt und den Ausschnitt vornimmt.

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Nach dem gleichen Prinzip (doppelt legen, Schnitteil aufstecken und ausschneiden) werden auch jeweils zwei Vorder- und Rückseiten für den Schalkragen zugeschnitten. Das Schnittmuster für die Rückseite ergibt sich, wenn von der Vorderseite die Rundung für den Ausschnitt entlang der auf dem Bild ersichtlichen gepunkteten Linie abgeschnitten wird. Wenn Ihr also das Schnittmuster aufbewahren wollt, denkt daran, auch die beiden Ausschnittabschnitte mitzunehmen.

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Zuschnitt erledigt, nun kommt meine Markierung der linken Stoffseite ins Spiel. Die beiden Teile für den Poncho werden mit der „guten“ Seite aufeinandergelegt – das heißt, die Markierung der linken Seite befindet sich sichtbar außen – und auf der rechten und linken Seite mit Stecknadeln fixiert. Schaut Euch an, wie ich die Nadeln gesetzt habe. So könnt Ihr einfach darüber hinwegnähen, ohne Euch davon ablenken zu lassen.

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Die Teile für den Schalkragen werden auch mit rechten Seite aufeinandergelegt und je an der geraden Längsseite zusammengesteckt. Jetzt kommt zum ersten Mal die Nähmaschine ins Spiel: Mit einer Nahtzugabe, die in etwa der Breite des Nähmaschinenfußes entspricht, näht man mit einem geraden Steppstich die Teile dort zusammen, wo sie vorher zusammengesteckt wurden. Einmal erhaltet Ihr ein Teil, dass schon etwas nach Poncho aussieht, zweimal ein Teil, dass sechseckig ist.

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Weiter geht es nun mit der Fertigstellung des Kragens: Hierzu legt man die beiden sechseckigen Teile ebenfalls mit der rechten Seite aufeinander – das heißt, die bisherigen Nähte sind sichtbar. Achtet darauf, dass die Nähte beim Zusammenstecken an den beiden Außenseiten (die Nähte sollten sich waagerecht in der Mitte vor Euch befinden) exakt aufeinander liegen. Jetzt können auch diese beiden Nähte geschlossen werden.

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Wenn Ihr beim Nähen der Seiten an der in der Mitte liegenden Naht angekommen seid, haltet kurz an. Lasst die Nadel im Stoff stecken, hebt den Nähmaschinenfuß an und dreht das Werkstück in die neue Richtung. Dann setzt das Füßchen wieder ab und näht weiter geradeaus. So vermeidet Ihr, dass ihr eine Kurve nähen müsst und dabei den elastischen Fleecestoff verzieht. Dies passiert recht leicht, doch dazu später mehr 🙁

Bevor der Kragen gedoppelt und auf rechts gewendet wird, entfernt man in den Ecken den überschüssigen Stoff, damit sich hier nichts ausbeult und hinterher unschöne Knubbel macht. Wie in dem folgenden Bild unten rechts, sollte der Kragen dann gewendet aussehen.

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Um den Kragen später leichter am Poncho anbringen zu können, ohne dass sich dieser verschiebt, wird der Kragen unten mit einer Naht geschlossen. Ich habe hierzu den Steppstich meiner Nähmaschine von mittig (A) auf rechts (B) gestellt, damit die Naht sich möglichst nah am Rand befindet.

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Ihr seht, dass es bei dem Kragen eine Seite mit und eine Seite ohne Rundung gibt. Dieses findet sich am Poncho wieder, so dass der „Zusammenbau“ hier wie von selbst geht. Der Kragen wird in den Poncho gesteckt und innen festgesteckt. Die Naht wird sich auf der Außenseite des Ponchos befinden, da dies beim Tragen angenehmer ist und sie ohnehin vom Kragen verdeckt wird. Die rechte Stoffseite des Kragens liegt also auf der linken Stoffseite des Ponchos. Auch hierbei ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Nähte sich treffen.

Die enstandenen Stoffmenge wird sich beim Nähen recht schnell aufbauschen, so dass es gut ist, den Arbeitstisch der Nähmaschine zu entfernen und nur auf dem kleinen Bereich zu arbeiten. So ist man mit dem Stoff etwas flexibler und bleibt nicht so leicht hängen. Wie Ihr auf dem Bild unten rechts seht, halte ich meine eigene Regel mit den Stecknadeln auch nicht immer ein 😉 So war es etwas unbequem, da ich sie während des Nähens entfernen musste, damit sie sich nicht im Nähmaschinenfuß verhaken.

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Nachdem nun der Kragen am Poncho befestigt ist, muss nur noch der untere Rand des Ponchos umgesäumt werden. Ich muss mir den Saum ordentlich feststecken, da meine Nähkünste nicht zulassen, den freihändig mal schnell zu nähen. Eigentlich kann man sich dies bei Fleece ersparen, da der Stoff nicht ausfranst, allerdings sieht ein Saum grundsätzlich sauberer aus. Die Anleitung auf fleecefun.com empfiehlt hierfür einen Zick-Zack-Stich. Ich bin nicht sicher, ob hier nicht auch ein Steppstich schöner ausgesehen hätte, zumal ich hier aufgrund fehlender Erfahrung tatsächlich Probleme hatte, den Zick-Zack-Stich gleichmäßig hinzubekommen. Leider habe ich den elastischen Stoff beim Nähen hier etwas arg verzogen, so dass die Naht etwas wellig wurde. Das kommt davon, wenn man schnell fertig werden möchte….

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Dem Gesamteindruck tut diese verunglückte Naht keinen Abbruch. Noch die Nähte versäubern und voilà….das Ergebnis:

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Rahmendaten:

2 m Fleece-Stoff – oder zwei Decken 😉
Nähmaschine
Nähzeug (Stecknadeln, Nadel und Faden)
Scheren – für Papier und Stoff
Tesafilm

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